03.04.2011 ..... der 15. Tag

Corkscrew Swamp Everglades

 

Ein neuer Tag beginnt - auf in die Everlades. Da es Sonntags ist wollten wir uns die Beach-Erfahrung im Stau heute ersparen und suchten uns ein Ausflugsziel welches nicht so überfüllt ist. Wir wollten in die ersten Ausläufer der Everglades fahren.

 

Doch zuerst die Arbeit dann das Vergnügen. Da wir die zwei Tage vorher etwas faul waren musste noch die Homepage aktualisiert werden. Um kurz nach 11.00 Uhr sind wir dann aufgebrochen.

 

CORKSCREW SWAMP & BLAIR SENCTUARY NATURSCHUTZGEBIET

 

Korkenzieher Sumpf - Schutzgebiet 

 

 

 

Im Corkscrew Swamp Sanctuary Naturschutzgebiet nördlich von Naples kann man für 10 US $ Eintritt pro Person eine Vielzahl von Vögeln, Ottern, Squirrels, Alligatoren und anderen Reptilien sehen. 

Das Gebiet des Corkscrew Swamp Sanctuary ist in mehrere Regionen eingeteilt, z.B. die Wet Prairie, Bald Cypress, Lettuce Lakes usw. in denen man dann immer die entsprechenden Pflanzen sieht und anhand kleiner Tafeln darüber informiert wird.

Der ca. 4 km lange Pfad ist sehr schön angelegt, man läuft über gesicherte Holzpfaden dem "Board-Walk" durch die mystische Everglades- Sumpflandschaft.

 

Im Park gibt es natürlich zahlreiche kleinen Tiere zu bestaunen wenn man genau hinsieht und langsam über die Wege geht.

 

 

 

Die Landschaft und das Sumpfland sind faszinierend in ihrer wilden Schönheit und Unberührtheit. Alles kann wachsen wie es gerade will. 

Besonders die hohen Zypressen sind sehr beeindruckend.

 

Englisch "Bald Cypress" 

Die Echte Sumpfzypresse (T. distichum var. distichum) ist ein sommergrüner Baum der die Blätter im Herbst abwirft. Sie erreicht eine  Wuchshöhen von bis zu 35 Meter und einen Stammumfang von gut 5 m erreicht. Sie kann über tausend Jahre alt werden. Die Echte Sumpfzypresse wächst ziemlich langsam, selten sind mehr als 30 cm Jahreszuwachs beobachtbar. Die Borke ist blass rötlichbraun und weist zahlreiche senkrechte oder spiralig verlaufende Furchen und Fasern auf.

 

 

Die Sumpfzypressen überragen die anderen Bäume.

Aber auch sie haben eine "Feind"

 

DIE WÜRGEFEIGE

 

Anfangs lebt die junge Feige auf dem Baum, doch das wird bald beginnt sie Luftwurzeln in Richtung Waldboden zu schicken.
Auf dem Waldboden angekommen verankern sich die Luftwurzeln im Boden und die Feige bezieht in der Folge Wasser und Nährstoffe aus dem Boden.
Dort wo sich die Wurzeln berühren verschmelzen sie - um den Stamm des Wirtsbaums entsteht ein dichtes Geflecht von verholzten Luftwurzeln, dessen Stabilität beständig zunimmt.


Der Anfang vom Ende für den Wirtsbaum ! ! !

Das hat natürlich Folgen für den Wirtsbaum. Dessen Stamm wird durch das enge Geflecht der Feige regelrecht stranguliert, seine Leitgefäße werden abgeschnürt. Und seine Blätter werden von der Feige beschattet und verdrängt.

So stirbt der Wirtsbaum einen langsamen Tod, der Jahre dauern kann. Unterdessen ist das Geflecht der Feige so stabil geworden, dass sie auch ohne Stütze durch den Wirtsbaum bestehen kann. Sie übernimmt dessen Platz, ihr "Stamm" ist deswegen innen hohl.

 

Zahlreiche Pflanzenarten sind hier im Wald beheimatet. Für Menschen die sich für die Flora eines Landes interessieren ist dies ein kleines Paradies.

 

 

Diese schöne Tillandsie lebt und blüht auf vielen der Bäume hier im Park. Sie ist kein Parasit sondern ihr Samen wird nur auf den Baum getragen und sie wächst hier ohne den Baum zu schädigen.

 

 

Nicht nur auf den Bäumen sondern auch an den Stämmen sind die Tillantien zu bewundern.

 

 

Die Blaue Schwertlilie ist eine ausdauernde krautige Pflanze, die Wuchshöhen von 20 bis 80, selten bis 100 Zentimeter erreicht.

 

Alle Pflanzen kann man garnicht auf Foto festhalten.

Hier eine kleine Auswahl der Flora des Corkscrew Swamp

 

 

An den Bäumen und dem Geländer des Weges wachsen rote und weiße Baumflechten und Baumalgen. Sie bilden eine Symbiose miteinander. Der Pilz speichert Wasser und bietet die Struktur auf der dann die Alge wachsen kann. Sie versorgt den Pilz durch die Photosynthese mit Nährstoffen. In den Sommermonaten und bei feuchterem Wetter sprießen diese Pflanzen und lassen den Wald leuchten.

 

ES IST FRÜHLING 

 

Leise und mit offenen Augen sind wir weiter den Weg entlang gewandert. Dabei haben wir eine Bahamaanolis (Baumleguan) bei der Paarung überrascht 

 

Sie hat eine Körperlänge bis zu 18 Zentimeter. Die Männchen haben einen stark ausgeprägten Kehlsack, der zur Balz, als Imponiergehabe, Drohgebärde oder zum Sonnen aufgestellt werden kann. 

 

 

Auch die Luftwurzeln der Mangroven haben häufig sehr ausgefallene Formen und man kann sich daran kaum satt sehen.

 

 

 

Es ist tatsächlich FRÜHLING !!!

 

Auch ein Helmspechtpärchen konnten wir hoch oben in den Bäumen bei der Paarung beobachten.

Der Helmspecht ist auf Grund seiner Größe, seines schwarz-weiß gezonten Gesichtes und des auffallend verlängerten roten Schopfes nahezu unverwechselbar. Auch seine Lautäußerungen sind so charakteristisch, dass Verwechslungen auszuschließen sind.
Helmspechte haben 49 Zentimetern Körperlänge und einem Gewicht von bis zu 350 Gramm 

 

 

Da die Spechte leider so hoch in den Bäumen waren, hier nochmal ein Bild aus dem Internet 

 

Viele Vogelarten sind zu hören und wenn man Glück hat auch vor die "Flinte" der Kamera zu bekommen.

 

 

 

Doch einen der Höhepunkte unserer Wanderung sollten wir erst noch erleben. In den Bäumen - sehr gut getarnt und fast nicht sichtbar saß ein Pärchen Red-shouldered Hawks. 

 

Der Rotschulterbussard ist 38 bis 48 Zentimeter lang und hat eine Spannweite von 94 bis 107 Zentimeter. . Bei den erwachsenen Tieren sind die Schultern und die kleinen Flügeldecken rötlich, die Oberseite ist intensiv weiß gefleckt. Der Schwanz ist schwarz und hat 4 weiße Querbinden und eine dünne weiße Terminalbinde. Die Iris ist braun.

 

Auch das Greifvogelpärchen war am brüten und durch ein Fernglas konnte man Bilder vom Nest beobachten. Der Altvogel füttert gerade die Jungen.

 

 

 

Fast schon am Ende der zweieinhalb stündigen Wanderung haben wir ganz versteckt im Gebüsch noch einen Alligator entdeckt.

 

 

Nach diesem tollen Naturerlebnis (So habe ich mir Florida vorgestellt) fuhren wir auf einer  anderen Route durch die Everglades zurück in unser Motel nach Fort Meyers. Auf der Fahrt stoppten wir noch kurz bei McDonalds zum "Abendessen"

 

Auf dieser Fahrt haben wir dann noch an einem See viele Vögel gesehen.

 

 

 

Was für ein schöner Tag. Alles was man sich wünscht - schönes Wetter, tolle Natur und tolle Bilder.

 

Morgen möchten wir früh nach Sannibel Island aufbrechen.

 

Also dann - Gute Nacht  

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