10.04.2011 ..... der 22. Tag

Everglades & Naples

Super... was für tolle weiche Betten. Wir haben auch in der zweiten Nacht im Courtyard geschlafen wie auf Wolken. Es ist ein echter Geheimtipp für das Wochenende (unter der Woche ist es wegen der Geschäftsleute teurer)  Es ist schon 8.30 Uhr und wir wollen garnicht aus den kuscheligen Betten, aber wir müssen ja noch zum Frühstück und packen. Heute geht es ja weiter nach Naples auf dem Weg duch die Everglades haben wir auch noch ein paar Stopps eingeplant. 

 

PICKNICK auf AMERIKANISCH  

Auf der State-Route 41 haben wir noch den "Picknick-Transporter" der Amis gesehen. 

 

Auf der Fahrt nach Naples fährt man auf dem Highway 75 oder etwas gemütlicher direkt durch die Everglades auf der 41 so wie wir.

Hier durchquert man den "Big Cypress National Preserve"

 

Es war mit dem Big Thicket National Preserve eines der ersten Preserves in den USA. Das Schutzgebiet liegt nördlich des Everglades-Nationalparks in einem leicht erhöhten Gebiet und wird mit diesem zusammen durch den National Park Service verwaltet. Es gilt als der wichtigste Lebensraum des vom Aussterben bedrohten Florida-Panthers. 

 

 

Hier haben wir einen kurzen Stopp eingelegt, da wir aus dem Augenwinkel heraus auf der Wasserfläche einige Rosa-Löffler gesehen haben. 

Tolle Impressionen der außergewöhnlichen Landschaft .... und natürlich auch eine Menge Alligatoren die sich bei dem Niedrigwasser jetzt im Frühling in den Wassergräben sammeln.  

In den Wassergräben tummeln sich unglaublich viele Fische. Man meint eigentlich es sei "Fischsuppe" und kein Kanal. Kein Wunder, dass die Vögel und Alligatoren sich hier zum Mittagessen einfinden. 

 

Besonders schön sind die ROSA LÖFFLER

 

Körperlänge: 87 cm. Das hervorstechendste Merkmal dieses schönen Vogels ist sein Schnabel in Form eines Löffels, der als perfektes Werkzeug zum Fang von kleinen Wassertieren, Fischen, Krebsen, Schnecken und Wasserkäfern gute Dienste leistet.

 

Der “Rosa-Löffler” taucht den halbgeöffneten Schnabel ein Stück unter Wasser und scheucht dann seine Beutetiere auf, indem er vorwärts stelzt und dabei den Schnabel hin und her bewegt. Oft kann man auch beobachten, dass er sich unter die anderen Wasservogelarten mischt und mit ihnen zusammen im Kollektiv Fischzüge unternimmt.   

 

Der Rosalöffler galt früher als bedroht. Noch vor hundert Jahren war er am Rande der Ausrottung. Die Federn dieses schönen Tieres wurden von Modeschöpfern für ihre Kreationen verwendet und mit dem dreifachen des Goldwertes bezahlt. Heute wird er durch Bejagung in seinen Winterquartieren bedroht, ist jedoch in den USA geschützt.

Die schöne rosarote Färbung des Gefieders rührt von dem Gehalt an Carotin haltigen Substanzen (Cantaxantin und Astaxantin) her, die mit der Nahrung , z. B. Krebse , aufgenommen werden. 

 

Es ist sehr interessant diese Watvögel bei der Nahrungssuche so nahe zu beobachten.

 

Der BRAUNE SICHLER  wird 55 bis 65 cm lang und hat eine Flügelspannweite von 80 bis 95 cm. Der überwiegend dunkle Vogel mit der typischen Ibis-Gestalt hat ein braunes, purpurglänzendes Gefieder. Flügel und Schwanz glänzen metallisch. Der lange, abwärts gebogene Schnabel ist eine Anpassung an die Futtersuche in Schlamm und Wasser.

 

Eine Braun-Sichler-Mutter watete mit Ihren drei Kindern durch den Flachen Wasserlauf um nach Futter zu suchen.

 

 

Als wir so in Ruhe die Vögel beobachteten brauste ein Pick-up heran mit einem Airboot auf dem Anhänger. Schwupps war die Hälfte der Vögel weg. Und als das Boot dann zu Wasser gelassen wurde und den Kanal entlangbrauste, flogen alle Vögel die bisher dicht am ganzen Kanal standen, davon. 

Leider sind die Amerikaner von Ihren "Jagdtraditionen" so eingenommen, dass es sogar hier im Schutzgebiet erlaubt ist zu fischen und zu jagen. Sie fahren mit den Airbooten durch die Seegraßlandschaft oder sogar mit riesigen Sumpf-Fahrzeugen mit Rädern so groß wie ein Mann. 

 

 

Die Alligatoren haben sich zum Glück nicht lange durch das Airboot stören lassen und haben in der "Fisch-Suppe" nach ihrem Mittagessen gesehen.

 

 

Wenn man hier so nachgezählt hat, hat man sicherlich 6 Alligatoren auf engem Raum beim fischen beobachten können. Besonders witzig fanden wir, dass die Fische immer wieder aus dem Wasser sprangen und dabei fast den Alligatoren ins Maul.

 

 

 

Am Straßenrand sind die Bäume mit blühenden Tillantien nur so übersäht und die mit Wasser gefüllten Gräben am Straßenrand gleichen einem kleinen Dschungel und beherbergen die Panzertiere in großen Mengen. 

 

 

 

Im Oasis Visitor Center haben wir dann Halt gemacht und uns einen tollen Film über die Everglades im Big Cypress National Preserve angesehen. Das Gebiet heißt Big Cypress weil es so gross ist - fast 3.000 Quadratkilometer . Die großen alten Cypressen sind fast alle den Holzfällern zum Opfer gefallen bis sie unter Schutz gestellt wurden. Es gibt nur noch sehr wenige riesge Bäume die dann bis zu 700 Jahre alt sind. 

 

Die Ausbeutung der Natur !!!

 

Vor der Ankunft der Europäer war das Gebiet durch die Mikasuki und Seminolen besiedelt. Von den ersten Siedlern wurden Silber-Reiher für Hutmacher in New York und Paris sowie Krokodile und Alligatoren gejagt, bis sie fast ausgerottet waren. Die Holzindustrie fällte die Sumpfzypressen . Das Sumpfgebiet wurde mit Kanälen trocken gelegt und auf einigen Gebieten sogar Ackerbau betrieben. Und nicht zuletzt entdeckte 1943 die Humble Oil Company (später Exxon) nach 42 Jahren und 80 erfolglosen Bohrversuchen in ganz Florida eine Ölbohrstelle, die 20 Barrels pro Tag förderte.


 Nach Protesten der Indianer und Naturschutzexperten wurde das Schutzgebiet dann zum Glück 1974 errichtet bevor alles völlig zerstört war. 

 

Hier leben heute die letzten FLORIDA-PANTHER, inzwischen nach umfangreichen Schutzmaßnahmen ca. 50 und 70 Pumas. Viele der Tiere tragen zu Forschungszwecken ein Senderhalsband. 

 

Beim Visitor Center sind besonders große Alligatoren an schönen Liegeplätzen zu beobachten.  

 

Die Alligatoren lassen sich hier von "freundlichen Fischen" putzen und halten ganz still.

 

Wir entschieden uns dann den 37 km langen Wildlife-Drive durch die Everglades zu fahren. Hier kann man auf einem Rundweg tief in die "Wildnis" einfahren und Tiere beobachten.

Dieser kleine Schreihals auf dem Baum verabschiedete uns .

 

 

Am Anfang unserer Tour sahen wir am Straßenrand ein paar Sumpf-Rehe stehen - sie uns leider auch, so dass wir nicht näher kommen konnten.

 

 

Die Landschaft ist so weitläufig und vielfältig in ihrer Flora und Fauna dass es immer was zu sehen gibt. Allerdings nur für diejenigen welche die Augen auf machen. Wer nur durchbraust wird nicht viel zu sehen bekommen.

 

Ein schöner Blaureiher posierte für uns vor der Kamera.

 

Die Vögel werden 60 Zentimeter lang, mit einer Flügelspannweite von einem Meter und einem Gewicht von 325 Gramm. Erwachsene Vögel haben ein blau-graues Gefieder. Die Beine und Füße sind dunkelblau. Während der Brut färbt sich der Kopf und der Hals purpurfarben. Außerdem wachsen dort längere Schmuckfedern. Mit dem Älterwerden werden sie zunehmend blau. 

 

Auch hübsche Blumen lassen sich hier finden. Manche sind sehr klein und filligran, andere protzen mit ihren Farben.

 

 

 

Und dann hatten wir doch unser "Jagd-Glück" und konnten ein kleines Rudel an Sumpf-Rehen direkt neben unserem Auto im Graßland stehen sehen.

 

 

 

Natürlich rannten die Tiere davon als sie uns bemerkten. Auch hier sind Rehe sehr scheu und man muss schon Glück haben sie bei hellem Tag zu sehen.

 

 

Zwei Rivalen - ROTSCHULTERSTÄRLINGE 

Charakteristisch ist der ständige trillernde Ruf des Männchens. Beim Singen spreizt das Männchen die Flügel und stellt die roten Flügelflecken zur Schau, um seinen Territorialanspruch gegenüber anderen Männchen oder dem stilleren Weibchen geltend zu machen. So lockt er während der Paarungszeit auch die Weibchen an.

Als wir so weiterfuhren haben wir endlich auch einen ganz besonderen Vogel vor die Kamera bekommen. Immer wieder flog einer dieser Vögel über uns hinweg, war aber immer zu schnell und wir konnten kein Foto erhaschen - aber jetzt. 

 

DIE SCHWALBENWEIHE (amerikan swallow tailled Kite) 

Der Schwalbenweih erreicht eine Körperlänge von 53 bis 58 Zentimeter, eine Schwanzlänge von gut 30 Zentimeter, eine Flügelspannweite von 120 bis 130 Zentimeter sowie ein Gewicht von 400 bis 600 Gramm. Schwalbenweihe leben in monogamer Einehe, die in der Regel ein Leben lang hält. Die Paarungszeit beginnt in der Regel im März, spätestens aber im April. 

 

Ein schöner Vogel, der mit wendigen Haken über einen hinwegbraust und so schnell wieder verschwunden ist wie er auftauchte. Schon mehrmals haben wir versucht sie auf den Film zu bannen. 

 

 

 

Auch einen kleinen Rotschulter-Bussart haben wir auf seinem Beobachtungsposten mit der Kamera erwischt.

 

 

 

UNTER GEIERN

 

Auf einem Baum am Wegesrand saßen gut zwei Dutzend Raben-Geier. Vielleicht warteten Sie schon darauf, dass wie bei dieser Hitze verdursteten und wollten schon mal zur Stelle sein um uns ohne Spuren  "zu entsorgen"

 

 

 

Die saßen da ganz witzig rum, hüpften auf und ab und gaben witzige grunz und bell-Geräusche von sich.

 

 

 

Auch hier waren wieder Haufenweise Alligatoren unterwegs.

Man sieht sie nur sehr schlecht, da sie häufig wie ein Baumstamm oder Ast aussehen. (Das kann ein fataler Fehler sein wenn man sie übersieht)  

 

 

 

 

SCHAU MIR IN DIE AUGEN KLEINES  

 

 

 

Schöne Bilder mit Wasserspiegelungen  

 

Lange haben wir auch gewartet bis uns ein Bild einer dieser hübschen Schmuckschildkröten gelungen ist.

Man glaubt garnicht wie scheu diese Tiere sind und meist sieht man nur einen Schatten und hört ein "Blupp" und weg war sie.... 

 

 

Und hier im klaren Wasser kommen die Alligatoren ganz nah ran.

 

 

Trotz der zahlreichen Wasserpflanzen ist hier das Wasser kristallklar und man kann nicht nur die Alligatoren und Schildkröten sondern auch die zahlreichen Fische wunderbar sehen.

 

 

 

Der Silberreiher im Baum hat wohl nur auf uns gewartet um auch auf unseren Film gebannt zu werden.

 

 

 

Auch ein Anhinga - Schlangenhalsvogel war ganz wild darauf mit auf die Homepage zu kommen  

 

Doch auch sehr interessante Libellen-Arten treiben sich hier im Naturschutzgebiet herum. Eine braune, eine blaue und eine schwarze Libelle haben wir "einfangen" können.

 

 

 

Und wieder säumten schöne Blumen unseren 37 km langen Drive-Loop 

 

Es ist unglaublich - die Straße zieht sich bis zum Scheitelpunkt kerzengerade durch und dann nach ca. 5 km wieder kerzengerade zurück. Das ist Amerika !

 

 

Hier stehen auch Palmen mit verköhlten Stämmen, an denen man erkennen kann, dass hier zeitweise Busch-Feuer wüten. Diese sind aber notwendig und an den Stellen wo es gebrannt hat sieht man frisches Grün wachsen. Die Palmen überleben das Inferno in der Regel unbeschadet.

 

Fast am Ende des Trails verabscheidete uns nochmal die Schwalbenweihe

 

JEDEN TAG EINE GUTE TAT !

Auf der Straße lag eine große "Cotton-Mouth-Schlange" die vielleicht überfahren wird wenn wir sie nicht etwas auf die Seite schieben.  

 

Die Wassermokassinotter (Cotton-Mouth = Baumwollmund) hat ihren Namen vom hellen inneren des Maules. Sie ist gedrungen und kräftig gebaut. Die Körperlänge variiert stark und liegt meist zwischen 75 und 155 cm, die größten Exemplare können 185 cm lang werden. Weibchen wiegen im Mittel 635 g, Männchen 1.126 g. 

 

VORSICHT GIFTIG 

 

Die Art ist eng an stehende Gewässer aller Art gebunden, sie erbeutet dort alle vorkommenden kleinen Wirbeltiere, außerdem verschiedene Wirbellose und frisst gelegentlich auch Aas. Die Wassermokassinotter ist wie alle Grubenottern giftig, der Biss ist für Menschen jedoch nur sehr selten tödlich.

 

 

Gerhard hat die "giftige" Schlange dann mit einem langen Stock von der Straße getragen.

 

She was not amused !!!

 

 

Wo wir schon mal angehalten haben sahen wir doch noch am Wasser einen der selteneren Waldstörche sehen. Er hatte keine scheu vor uns und nahm auch erst mal einen kräftigen Schluck aus der "klaren Brühe"

 

 

Mit seinem fast nackten Kopf ist er zwar keine "Schönheit" aber sein Flug ist sehr elegant und als Aasfresser erfüllt er ja eine wichtige Aufgabe in der Natur.

 

 

Auch hier "grüßte" uns wieder ein großer Alligator als wolle er uns                  "Auf Wiedersehen" sagen.

 

 

Mehr als drei Stunde haben wir nun hier in den Everglades verbracht und eine tolle Natur entdeckt. 

 

Auf der Fahrt nach Naples sahen wir wieder die Warnschilder

"PANTHER-CROSSING"

 

 

 

 

Und dan lief uns doch tatsächlich noch einen "FLORIDA PANTER" über den Weg  ;-))))

 

 

 

Gerne hätten wir hier am "kleinesten Postamt Amerikas" noch ein paar Postkarten verschickt doch leider war es am Sonntag geschlossen.

 

 

Am Ortseingang von Naples liegt eine "Luxus-Wohnsiedlung" das "Lely Ressort" mit dieser riesigen und Schönen Skulptur am Einfahrtsbereich.

 

 

 

Ankunft in unserem Hotel  in Naples - unsere "Heimat" für zwei Tage 

 

Das Hotel ist ganz nett, aber die Preise in Naples sind doch recht hoch.

das Zimmer ist sauber, das Bad könnte aber mal eine Renovierung vertragen.  

 

 

Der Poolbereich ist ganz nett und das im Preis enthaltene "kontinentale Frühstück" wird am Pool an der Bar serviert.

 


 

Am Abend sind wir dann noch nach "Tin City" - am Hafen befinden sich hier Geschäfte und Restaurants - zum Abendessen.

Im Riverwalk soll man die "besten Baby Back Ribs" essen können.

 

Also nichts wie hin !!!

 

Leider war es dann nicht so lecker. Der Salat war gut aber die Ribs waren in einer viel zu Süßen Marinade eingelegt und sprangen fast alleine vom Knochen. Man hat nichts zum "abnagen". Das Essen war definitiv nicht unser Fall.

 

Naja - dann sehen wir mal morgen was es zu entdecken gibt und gehen nun ins Bettchen.   

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