04.04.2011 ..... der 16. Tag

Sanibel Island

Guten Morgen - und zwar sehr früh !!! 

Um 5.00 Uhr morgens haben wir uns heute aus den Bettlaken geschählt.

Auf nach Sanibel Island zum Sonnenaufgang.

Nachdem wir gepackt hatten und alles ins Auto geschafft haben sind wir noch schnell um 6.00 Uhr frühstücken gegangen - und dann los!

 

Pünklich zum Sonnenaufgang waren wir dann auf Sanibel Island, einer der berühmtesten Inseln für Muschelsucher.

 

 

Um 7.10 Uhr war Sonnenaufgang über dem Meer.

Der Strand gleich nach der Brücke zu Sanibel ist über und über mit Muscheln übersäht.  Bereits morgens finden sich hier zahlreiche Muschelsucher ein.

 

 

 

 

 

 

 

Und am frühen Morgen sind schon die Osprays (Fischadler) auf der Suche nach ihrem Frühstück.

 

 

 

Ein Pärchen dieser schönen Greifvögel zog über uns ihre Runden und possierte lange für unsere Kamera.

 

 

 

Da die Tiere frühaufsteher sind, können die besten Beobachtungen am frühen morgen gemacht werden.

 

 

 

 

Auch braune Pelikane waren zum Morgen-Buffet am Strand erschienen und fischten ihr Frühstück aus dem Golf von Mexiko.

 

Braunpelikane erreichen ausgewachsen eine Körperlänge von 1 bis 1,3 Meter und ein Körpergewicht von 3,5 Kilogramm. Damit sind sie leichter und schlanker als andere Pelikan-Arten. Der Braunpelikan ist überwiegend silbergrau und braun gefärbt. Der Kopf ist weiß oder weiß-gelb und hat am Oberhals kastanienbraune Federn. Dort, wo die Haut an Gesicht und Kehlsack frei von Federn ist, ist sie von grünlicher Farbe. 

 

Unter den Pelikanen ist der Braunpelikan die einzige Art, die ihre Beute tauchend erbeutet. Dabei taucht er von einer Höhe von etwa 10 Metern mit angelegten Flügeln ins Wasser. 

 

 

 

 

 

Bei einem Spaziergang am Strand haben wir dann noch andere Strandvögel bei ihrem geschäftigen Treiben beobachten können. 

 

 

 

 

Ein Strandläufer mit seinem gefleckten Gefieder. Er ist etwa so groß wie eine Elster. Neben dem Vogel sieht man erst wie riesig die Muscheln sind. 

 

 

 

 

Nach unserem schönen Morgenspaziergang am Strand besuchten wir den Naturpark hier auf Sanibel Island

 

J.N. "Ding" Darling National Wildlife Refuge 


Das J.N. "Ding" Darling Wildlife Refuge auf Sanibel Island wurde im 1945 als "National Wildlife Refuge" gegründet. Im Jahr 1967 wurde es dann zu Ehren von Jay Norwood "Ding" Darling umbenannt. Dieser war in den 1930iger Jahren Präsidenten des "U.S. Biological Survey" und hatte in dieser Eigenschaft einen großen Einfluss auf den Schutz der Natur von Sanibel Island.
Das Naturschutzgebiet erstreckt sich über eine Fläche von ca. 25 Quadratkilometer. Ein Teil davon ist - zum Schutz der unberührten Natur - für die Öffentlichkeit nicht zugänglich.

 

 

Für 27 US $ für beide Personen haben wir mit einem Panorama-Bus eine 1,5 Stunden-Tour durch den Park gemacht und konnten die Tierwelt der Everglades beobachten. Der Führer der Tour erzählte uns hier über die einheimische Tier- und Pflanzenwelt. 

 

 

 

Ein großer Schlangenhalsvogel (ähnlich eines großen Kormorans) trocknet hier in den roten Mangroven sein Gefieder nach der Jagt.

 

Auf einer kleinen Sandbank im nur ca. 30 cm tiefen Wasser, saß eine ganze Kolonie weißer Pelikane. Sie sind viel größer als die grauen Pelikane und sind hier nur Gäste über Winter. In ca. zwei Wochen starten Sie wieder in Ihre Heimat in den Norden Amerikas.

 

 

 

Im Wasser war ein "Drei-Farben-Reiher" auf der Jagt nach Fischen.

 

 

Der Führer erzählte uns auch noch interessantes über die Mangroven - nicht alle sind gleich. 

 

ROTE MANGROVEN

Sie stehen direkt im Wasser und haben lange Luftwurzeln und filtern das Salz mit einer Art Osmose aus dem Wasser um Flüssigkeit aufzunehmen. Man erkennt sie daran, dass die Wurzeln leicht rötlich gefärbt sind. 

 

SCHWARZE MANGROVEN 

sind Bewohner der Zwischenzone zwischen dem Wasser und dem Land. Sie nehmen das Salzwasser auf und "schwitzen" das Salz sozusagen über die Blätter wieder aus. Wenn man die Blätter ableckt schmecken diese stark nach Salz. Der Stamm - besonders der älteren Mangroven - ist sehr dunkel bis hin zu fast Schwarz.  

 

WEISSE MANGROVEN

Sie leben am Rand zum trocken Land. Sie nehmen auch das Salzwasser auf welches aber schon durch die Erde etwas gefiltert ist. Auch sie filtern es durch Osmose. An den Blättern schmeckt es aber nur noch leicht nach Salz. Der Stamm der Mangroven ist sehr hell. 

 

 

 

Der Lebensraum der Everglades ist nicht nur die "Kinderstube" für fast alle Fischarten hier in der Umgebung, sondern auch die Heimat zahlreicher Krebsarten wie den alten Urzeitkrebsen, einer Art "Winkerkrabbe" und des scharzen Baumkrebses.

 

 

 

Dieses filigrane Gebilde ist die "Kinderstube" von kleinen Spinnen, deren Mutter im Herbst verschieden ist und die Kinder nun auf den Frühling warten.

 

 

 

Auf der weiteren Fahrt waren in den flachen Wasserflächen noch viele Vögel zu sehen. 

Eine Kolonie von Strandläufern, ein Pelikan auf Futtersuche und Kormorane beim Sonnenbaden.

 

Besonders lustig war eine tauchende Ente bei der Fischjagt in Begleitung eines kleinen weißen Reihers. Er hoffte wohl auf eine einfache Mahlzeit wenn was von der Jagt der Ente abfällt. 

Beide "rannten" die ganze Zeit an der Sandbank entlang und die Ente schoss mit gestrecktem Hals durchs Wasser .  

 

Und ein kleiner blauer Reiher welcher bei der Fischjagt seltsamme "Tänze" aufführt und im Wasser den Fischen "hinterher rennt" 

 

Ganz am Schluss haben wir noch ganz versteckt im Gebüsch einen Alligator beim Sonnen gesehen. Die sind vielleicht "getarnt" !!!

 

Hier ein SUCHBILD

 

 

 

 

Am Straßenrand stehen viele Bäume mit lustigem Namen 

GUMBO LIMBO der Weißgummibaum: Dieser herrliche einheimische Baum hat federähnliche Blätter und eine attraktive, glänzend rote, abblätternde Rinde. Der schnell wachsende und salztolerante Baum gedeiht  ohne Pflege. In Südflorida wird dieser Baum aufgrund seiner roten, schuppenden Haut auch „Touristenbaum" genannt – sozusagen ein Wink mit dem Zaunpfahl für Touristen, regelmäßig Sonnenschutzmittel aufzutragen. 

 

Nach unserem Naturausflug am vormittag hatten wir noch etwas Zeit bevor wir zu unserem nächsten Ziel aufbrechen mussten. Zuerst gingen wir Mittagessen im "Greenhouse-Grill" Hier gab es leckere Linguini mit Schrimps und Jakobsmuscheln und ein Angus-Filet-Steak mit Kartoffeln und Gemüse in Cognac Sauce  - Hmmmmm LECKER !!!

 

Um 14.30 Uhr trafen wir dann am "Bowmans-Beach" ein .

 

Am Parkscheinautomaten eine lange Schlange - 20 min. Wartezeit bis wir erst einmal ein Ticket hatten.

 

Dann am Strand war es wahnsinnig voll.

 

Aber die Amerikaner sind schon ein komisches Völkchen. Sie sind so lauffaul, dass sich alle am Eingang des Strandes "Knödeln".

Geht man nur 200 m rechts oder links ist man fast allein am Strand.

Es ist tatsächlich unglaublich. Der Strand ist mit feinem Sand bedeckt und das Meer hat angenehme 24 - 25 ° C

 

Wir sprangen in die Fluten und wollten garnicht mehr raus. Durch den windigen Tag gab es auch schöne Wellen und es machte riesigen Spaß im warmen Wasser zu "plantschen".

 

Doch wir hatten ja noch eine lange Fahrt nach Key Largo - am Eingang zu den Florida Keys - vor uns. Also hatten wir nur eine Stunde Zeit um uns zu erfrischen.

 

Als wir zusammengepackt hatten und losfuhren sahen wir am Straßenrand noch hoch oben auf den Bäumen ein Nest mit junge - fast flüggen - Weißkopf- Seeadlern.

 

Ein Jungvogel zieht rufend um das Nest seine Kreise. 

 

Die schon großen Jungvögel warten "rufend" im Nest auf den Altvogel. Als dieser kommt um Futter zu bringen bricht die große Rangelei los. Beide stürzen sich auf den Fisch und "knödeln" sich in einem Ball aus Federn im Nest.

 

Als alles aufgefressen ist fliegen die Jungvögel in großen Bögen ums Nest und trainieren Ihre Flugmuskeln.

 

Beim landen auf den dünnen Ästen im Nistbaum sieht das manchmal noch nicht so elegant aus.

 

 

Spannende Momente - man kann sich kaum losreißen.

Doch leider müssen wir weiter. Wir haben noch eine Fahrt von 4 Stunden vor uns. Die knapp 200 Meilen brauchen hier so lange, da es ja nicht schnell voran geht. Wir haben uns auch entschieden nicht über die Interstate 75 zu fahren sondern über den Highway 41 den Tamiami-Trail quer durch die Everglades.

 

Also nehmen wir Abschied von Sanibel Island.

 

Ein paar Erinnerungsstücke vom Muschelsstrand haben wir dann doch mitgenommen.

 

 

 

Über die große Zufahrtsbrücke geht es dann zurück aufs Festland und Richtung der Florida Keys wo in Key Largo unser Motel auf uns wartet.

 

Good bye Sanibel Island

 

 

 

Durch die Everglades geht eine ca. 100 km lange und fast gerade Straße. Es ist fast nicht zu glauben. Wenn einem jemand entgegen kommt sieht man diesen bei Nacht schon "fast eine halbe Stunde vorher"

 

An manchen Stellen darf man dann nur 45 Meilen /h fahren wegen der Pumas welche in der Nacht die Straße überqueren könnten.

Wenn dann mal (ich glaube zweimal) eine Kurve kommt - ist das schon eine riesen Abwechslung. Zum Glück hab ich einen guten Chauffeur und konnte mich - schön warm in eine Decke eingewickelt - auf dem Beifahrersitz ausruhen  und ein Nickerchen halten.

 

Um 22.30 Uhr kamen wir dann endlich in Key Largo an und checkten in unser gebuchtes Motel "Gilbert´s Ressort" ein.

Naja, die Kritiken im Internet haben ja schon ein "einfaches" Motel angekündigt. So haben wir es dann auch vorgefunden.

 

 

 

Nach dem einchecken sind wir noch schnell an die "Tiki-Bar" gagangen - einer Strandbar die zum Hotel gehört - hier gab es Live-Musik. Wir haben uns noch ein "Feierabend-Bier" gegönnt und sind etwas am Pier gesessen und haben die Sterne betrachtet.

 

Eine Sternschnuppe hat den Abend besiegelt und wir sind um 0.00 Uhr totmüde ins Bett gefallen.

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