Tag 10 Akamas Buggy Tour & Turtles

 

Morgens sind wir früh aufgebrochen um den am Vortag gemieteten Buggy abzuholen. Wir wollten heute eine Tour über die Akamas-Halbinsel machen. Da dort alles Off-Road-Pisten sind, kann man mit dem Mietwagen eigentlich dort nicht fahren...ist auch von der Autovermietung verboten ;-)

 

Tatsächlich sieht man viele Touristen-Autos über die Schotterpisten kriechen (erkennt man an den roten Nummernschildern).

 

Wir haben uns aber für einen besser geeigneten fahrbaren Untersatz entschieden. Zur Auswahl standen verschiedene Gelände-Motorräder, Quads oder auch Buggies.

 

Da die Buggies 800 cc haben und auch ein Dach, haben wir uns für den Sonnenschutz entschieden und mieten ein Buggy. Vorteil dabei ist auch, man kann nebeneinander sitzen und sich besser unterhalten. 

 

 

 

Uppss, keinen Führerschein dabei...

 

"is mir egal.."

 

EGAAAL :-)))

 

DIE ANFAHRT ZUM "AKAMAS NATURE PARK" auf der Halbinsel

 

Akamas ist eine Halbinsel im westlichen Zypern. Ihre Spitze bildet den westlichsten Punkt Zyperns. Der nächste Ort ist Latchi, Teil der Gemeinde Polis ChrysochousDen Namen Akamas hat die Halbinsel wohl von Akamas, dem Sohn des Theseus. Dieser soll nach dem trojanischen Krieg dort gelandet sein.

 

Akamas ist ein Naturschutzgebiet. Von den 530 dort vorkommenden Pflanzenarten sind 35 endemisch. Auch der endemische Schmetterling Glaucopsyche Paphos kann auf der Halbinsel beobachtet werden.

An dem abgelegenen Strand von Lara legen Meeresschildkröten Caretta caretta ihre Eier. [1] Wegen der unberührten Natur gilt Akamas heute als beliebtes touristisches Ziel für Wanderer.[2

 

Im Südosten von Akamas, südlich von Lara-Beach, befindet sich die Avakas-Schlucht, eine 3 km lange und teilweise nur wenige Meter breite Schlucht entlang des Flusses Avgas.

 

 

 

 

AVAKAS-GORGE-SCHUCHT

 

Die Avakas-Schlucht ist liegt etwa 20 km nördlich der Bezirkshauptstadt Pahohs im Südwesten der Akamas-Halbinsel. Die asphaltierte Straße hört etwa 3 km vor der Schlucht in Agios Georgios Pegeia auf und geht eine Schotterpiste über. 

 

Die Avakas-Schlucht beginnt etwa 1 km vor der Einmündung des kleinen Flusses Avgas ins Mittelmeer und führt ins Landesinnere. Sie hat eine Länge von etwa 3 km und ist zum Teil nur etwa 4 m breit mit über 30 m hohen Felswänden. Das kleine Fließgewässer hatte sich im Verlauf von Jahrtausenden durch den Kalkstein gefräst. Bei wolkenbruchartigen Niederschlägen wird der Avgas, bedingt durch die Enge der Schlucht, zu einem reißenden Gewässer. Der Rückweg kann entweder durch die Schlucht oder einen Weg außerhalb genommen werden, der sich allerdings über eine Länge von 10 km erstreckt. Die Avakas-Schlucht zeichnet sich durch eine Pflanzenvielfalt aus. Hier gedeiht neben Kiefern, Zypressen, Wacholderbeeren, wilden Feigenbäumen auch Centauria akamantis, eine einheimische Pflanze, die nur hier wächst.

 

 

Der Eingang zur AVAKAS-GORGE

 

 

Wir sind hier um die Mittagszeit durch die Schlucht gewandert. Trotz über 30 Grad konnte man es gut aushalten. 

 

Wer etwas weiter in die Schlucht hinein will sollte gute Schuhe anziehen und noch etwas körperliche Fitness mitbringen, da man an einigen Stellen über große Felsen klettern muss.

 

  • AM BEGINN DES WEGES

 

Ein Baumstumpf eines seeehr alten Olivenbaumes. Olivenbäume werden im Alter nicht größer sondern nur breiter.

 

Der Weg ist noch gut begehbar und schlängelt sich mal rechts, mal links an einem kleinen Bächlein entlang.

 

 

 

  • DIE FAUNA IN AVAKAS

 

Am Wegesrand gab es auch ein paar Tiere zu bestaunen.

 

  • SCHLEUDERSCHWANZ

 

Der Hardun (Stellagama stellio) auch SCHLEUDERSCHWANZ genannt, ist eine Echse aus der Familie der Agamen. Sie ist von Griechenland über Zypern über die Türkei bis in den Nahen Osten verbreitet.

 

Männchen bis 38 cm, Weibchen 30-35 cm.

Oberseite mit stark gekielten dornigen Schuppen. Rückenfärbung hell- bis dunkelgrau oder braun. In der Paarungszeit sind die Männchen recht auffällig rötlich oder orange gefärbt.

 

  • DIE BLAUE ORIENTJUNGFER

 

Kleinlibelle (Epallage fatime) überwiegend in den Tropen verbreitet, etwa 50 cm lang. 

 

  • WILDE BERGZIEGEN

 

Naja vermutlich eher entlaufene Hausziegen. Aber es ist sehr beeindruckend, wie die Ziegen an fast senkrechten Felsen entlanglaufen als wäre es eine breite Straße.

 

 

 

 

  •  DIE FLORA IN AVAKAS

 

Natürlich gab es neben der vielen verschiedenen Bäume und Sträucher auch ganz interessante besondere Pflanzen zu sehen.

Mastrixsträucher, Phönizischer Wacholder, Terebinthen, Behaarter Dornginster, Stechwinden, Oleander, Echter Storaxbaum und eine nur hier vorkommende ENDEMISCHE PFLANZE...

 

  • ... die AKAMAS FLOCKENBLUME (Centaurea akamantis)

 

Sie ist aus der Familie der Korbblütler. Kleiner Strauch mit hängenden Stielen ca. 40-60 cm lang. Nur auf Zypern an zwei Standorten beheimatet, Akamas und Argaki ton Koufon Gorges. Sie ist stark vom aussterben bedroht.

 

 

 

 

 

AKAMAS FLOCKENBLUME

(Centaurea akamantis)

 

Im Sommer eher unscheinbar, im Winter und regenreicheren Monaten grün und mit Blüten überzogen.

 

  • DURCH DIE SCHLUCHT

Beeindruckende Felsen, die Schlucht verengt sich nach hinten immer mehr.

 

 

 

 

Die Schlucht wird immer schmaler....nun sind gute Schuhe gefragt.

 

 

 

ACHTUNG STEINSCHLAG

 

 

 

Man muss schon gutes Schuhwerk anhaben....

 

 

 

Ein Baum krallt sich an den Felswänden fest, an seinen Wurzeln haben sich Stalaktiten gebildet und am Boden Stalakmiten.

 

 

 

Beeindruckende Felsformationen

 

 

 

  • DER AUSGANG

 

Zum Ende der Schlucht verbreitert sie sich und steigt nach oben an. Hier sieht es dann fast wie in den Alpen aus.

 

 

 

TURTLE - BEACH auf der AKAMAS Halbinsel im Naturschutzgebiet

 

 

Nördlich von Ágios Geórgios legen in der Lara-Bucht die Karetta-Schildkröten ihre Eier ab.

 

Zwei Arten der Meeresschildkröten legen noch immer Eier an der Küste Zyperns ab:

 

Die Green Turtle (Chelonia mydas), die man auch wegen ihrer Nutzung als „Suppenschildkröte“ bezeichnet. Diese Schildkröte legt nur hier an der Westküste der Akámas-Halbinsel ihre Eier ab.

 

Die Loggerhead Turtle (Caretta caretta), die auch noch an anderen relativ ruhigen Strandabschnitten Eier vergräbt.

 

Seit 1971 stehen die Meeresschildkröten auf Zypern unter Naturschutz. 

 

Beide Arten der oben genannten Meeresschildkröten erreichen eine Länge von ca. einem bis eineinhalb Meter. Die Muttertiere kriechen im Abstand von zwei bis drei Jahren im Schutze der Nacht an Land, hinterlassen dabei eine Art Raupenspur und graben dann im Sand Nester in eineinhalb bis einem Meter Tiefe, wo sie ca. 100 Eier ablegen.

 

Beim Rückzug ins Meer glätten sie den Sand wieder und verwischen ihre Spur. Dieser Vorgang wiederholt sich bei den gleichen Muttertieren bis zu fünfmal im Zeitraum von Mitte Juni bis Mitte August. Diese Nester sind bevorzugte Delikatesse vor allem von Strandfüchsen, die sie ausrauben. Davon werden aber Krähen und Habichte angezogen, die sich am „Ausgrabungsfund“ gütlich tun. Falls die Nester ungestört geblieben sind – und in Lára werden sie mit umgestülpten Metallkörben vor den Strandräubern geschützt – entschlüpfen den Eiern nachts die Jungen und eilen instinktiv dem Meer zu.

 

Temperaturen von 29–30 °C fördern die Entwicklung weiblicher Tiere.

Temperaturen unter 29 °C fördern die Entwicklung männlicher Tiere.

 

 

 

 

 

Bild einer Green Turtle beim Eier legen

(aus dem Internet)

 

 

JEDEN TAG EINE GUTE TAT

 

Wir fuhren mit dem Buggy von der Lara-Bay zum Turtle Beach und wollten uns mal ansehen wie viele Nester zu sehen sind. Es ging eine ziemlich lange Treppe an den Strand hinunter und wir überlegten uns ob es sich bei der Hitze überhaupt lohnen würde.

 

Naja....wenn wir schon mal hier sind...also gefühlte 100 Stufen hinunter zum Strand bei 30 Grad Mittagshitze um 15 Uhr.

 

Unten war eine kleine Hütte zu sehen in der Bilder ausgestellt waren und ein paar traurige kleine Schildkröten-Babys in einen sehr kleinen Wasserbecken vor sich hindümpelten. Ganz klar...es muss ja für die Touristen was zu sehen geben, sonst kommen noch manche darauf die Nester auszugraben.

 

Als wir am Strand die Nester in den Schutzkäfigen angesehen haben, hat Gerhard ein paar tote kleine Schildkröten am Strand liegen sehen.

 

 

 

SCHILDKRÖTEN-NESTER AM STRAND

 

 

 

Schutzkäfige gegen Füchse und MENSCHEN

 

OPFER DES HEISSEN SANDES

 

 

Einige der kleinen Schildkröte haben den langen Weg vom Nest zum Meer bei 30 Grad im Schatten und glühend heißem Sand leider nicht geschafft. :-((

 

 

Der Sand war so heiß, dass man Barfuß fast nicht darauf laufen konnte

 

Wir waren sehr traurig und dachten, dass es OPFER des Schlüpfens von der vergangenen Nacht waren.......

 

...doch dann kamen plötzlich viele kleine Babys aus einem Nest gekrochen. 

 

Die Kleinen versuchten in windes Eile über den heißen Sand zum Meer zu kommen. Jedoch war der Weg so lange, dass sie alle sicherlich auf dem Weg über den glühend heißen Sand gestorben wären. So haben wir uns dazu entschlossen die kleine Schildkröten ins Wasser zu tragen. Es war niemand da, den wir hätten fragen können...also haben wir gehofft, dass es die richtige Entscheidung war. 

 

Als Andere sahen, dass wir kleine Schildkröten retteten, kamen uns noch mehr Besucher des Strandes zur Hilfe. So konnten wir viele retten. Einige waren jedoch schon zu schwach und überleben vermutlich nicht.

 

 

 

Leider haben wir nur wenige Bilder gemacht, da wir so beschäftigt waren. Deshalb nur ein paar Impressionen.

 

Aber ich muss sagen

 

 

EIN GRANDIOSES ERLEBNIS

 

Da wir uns am Strand bei den Schildkröten recht lange aufgehalten haben, mussten wir uns auf dem restlichen Weg durch den Naturschutz-Park beeilen. Wir mussten ja den Buggy um 18.00 Uhr zurückbringen.

 

  • IMPRESSIONEN DER RÜCKFAHRT

 

Die Blaue Lagune mit dem strahlend türkiesfarbenen Wasser und die Bucht "Amphietheatre", deren Steinformationen an ein griechisches Amphie-Theater erinnern. Und "grüne Felsen" im Meer.

 

 

 

 

Die letzen Kilometer waren nochmal sehr geeindruckend. Mit dem Buggy ging es ganz nah am Abgrund immer an der Küste entlang.

 

 

 

Da sollte einem keine Auto entgegen kommen.

 

 

 

Gleich haben wir unser Ziel erreicht  LATCHI