16.09.2010 .....Dwejra Lines - Die chinesische Mauer von Malta

 

 

WANDERTIPP aus dem INTERNET

Vom Südwesten nach Nordosten wird Malta von einer geologischen Verwerfung durchzogen, die man ab dem siebzehnten Jahrhundert zur Verteidigung der Insel nutzen wollte. 1722 begannen die Ritter des Malteserordens mit dem bruchstückhaften Ausbau des natürlichen Schutzwalls. Sie verstärkten die Felswände mit Mauern und errichteten Unterkünfte für ihre Soldaten, um Feinde abwehren zu können. Doch die Feuertaufe blieb aus. Nach und nach geriet die Anlage in Vergessenheit und erst 1990 rückte sie erneut in das Bewusstsein der Bevölkerung. Einen Teil dieses Bauwerkes kann man heute wieder besichtigen. Der am Besten erhaltene Abschnitt der Victoria Lines ist die Dwejra Lines, ein knapp zwei Kilometer langer Pfad, der sich auf die Stadt Mosta zu bewegt.

 

 

Wer dem Empire-Bollwerk folgt , wird mit Sehenswürdigkeiten und großartigen Ausblicken belohnt. Ausgangspunkt der Wanderung ist das Zentrum von Mosta mit seiner Maria-Himmelfahrt-Kirche von 1860. 27 Jahre werkelten die frommen Bauern, bis sie ihre 61 Meter hohe Mosta Church fertig hatten. Mit einem Kuppeldurchmesser von knapp 40 Metern reicht das Gotteshaus fast an den Petersdom in Rom heran.

Am Ortsausgang von Mosta beginnt das Isperanza-Tal. Granatapfel- und Johannisbrotbäume stehen dort neben Maulbeer- und Mandelbäumen. Am Ende des Tales erscheint linkerhand  Mdina am Horizont. Die einstige Hauptstadt Maltas thront umgeben von mächtigen Festungsmauern auf einem Ausläufer des Dingli-Plateaus. Am Ende dieser Anhöhe liegt  die Südküste mit den weißen  Dingli-Klippen vor tiefblauem Meer.

Oberhalb des Weges sind bereits die Victoria Lines zu erahnen. Auf einer Länge von zwölf Kilometer bauen sie auf einem Gebirgskamm namens Great Fault auf. Die „Dwerja Lines” sind die am besten erhaltenen und eindrucksvollsten Teilstücke der Maueranlage, die seit 1998 Weltkulturerbe ist. Plötzlich wird aus der Befestigung mit Schießscharten eine begehbare Brücke, die sich ins Tal herunterschlängelt und Erinnerungen an die Chinesische Mauer weckt. In der Talsohle wird der Blick frei auf Katakomben und ein in Fels gehauenes Columbarium, ein Taubenschlag aus der Römerzeit. Die Tauben flogen nicht nur Botschaften aus, sondern landeten auch auf dem Teller.

Vorbei an den vergitterten Eingängen punischer Gräber im Fels geht es heraus aus dem Tal. Am Rande des Abhangs steht die kleine, 1680 erbaute Itria-Kapelle. Die Victoria Lines zur Linken, geht es bergab in Richtung  Bingemma. Alle Felder sind gegen Erosion terrassenförmig untereinander zum Hang hin angeordnet. Von Mgarr geht es westwärts hinunter zum Meer. Nach gut 13 Kilometern ist das Ziel erreicht: Die Golden Bay, einer der beliebtesten Sandstrände Maltas, lädt nach der schweißtreibenden Wanderung zum Baden ein.

 

 

 

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